SKF – AK Sexuelle Gewalt
Prävention sexualisierter Gewalt in Asylbewerberheimen – ein spielpädagogisches Konzept
Das Spielmobil Bamberg möchte in Kooperation mit dem Arbeitskreis zur Prävention sexualisierter Gewalt Bamberg ein Pilotprojekt in der AEO zur Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern durchführen.
Dieses Pilotprojekt wird an drei Nachmittagen im Juni/Juli über je drei Stunden auf dem Gelände der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken stattfinden. Nach Möglichkeit wird das Außengelände bespielt, bei schlechtem Wetter wird auf die Turnhalle des Geländes zurückgegriffen. Das Angebot wird also bei jeglichem Wetter stattfinden.
Der Ansatz dieses Pilotprojektes ist es, in erster Instanz ein gutes Körpergefühl bei den Kindern zu entwickeln. Fragen wie „Wie fühle ich mich?“, „Was tut mir gut?“ oder „Wie nahe darf mir ein fremder Mensch kommen?“ werden spielpädagogisch bearbeitet. Aber auch theaterpädagogische Methoden und Grundkenntnisse der Selbstverteidigung („Nein“/“Stop“-Sagen) sollen in die Nachmittage einbezogen werden. Ein weiterer besonders wichtiger Aspekt ist, dass die Teilnehmer*innen lernen, dass sie ein Recht auf Hilfe haben und wie ihnen geholfen werden kann.
Der erste Tag des Projekts soll in erster Linie dem Vertrauensaufbau dienen. Es soll eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sich die Kinder geborgen fühlen und sich ausleben können. Die Betreuer*innen sollen als Vertrauenspersonen anerkannt werden und die Gruppe muss sich untereinander besser kennenlernen, Vertrauen zueinander schöpfen. Dies soll durch verschiedenste Gruppen- und Tobespiele erreicht werden. Eine abschließende gemeinsame Kochaktion soll motorische und kognitive Kenntnisse fördern, aber auch zum Gruppenzusammenhalt beitragen. Das Essen wird GEMEINSAM am Tisch verspeist und stellt so auch einen schönen Abschluss des Tages dar.
Die nächsten zwei Tage werden unter dem Motto „Mein Körper“ stehen. Nach einigen einleitenden Tobespielen werden Spiele gespielt mit dem Fokus auf Nähe, Distanz und Körpergefühl, aber auch Kooperationsspiele sollen mit einfließen. Die Kinder sollen Vertrauen zu anderen Menschen lernen und zudem zur Erkenntnis kommen, dass man manchmal, um zu einem Ziel zu gelangen, andere Menschen benötigt. Als Bastelaktion sollen Buttons zum Thema „Nein sagen“ bzw. „Mein Körper gehört mir“ entstehen. Jeder Button soll individuell gestaltet werden. So sind die Kinder nicht nur um eine Erfahrung nach drei Einsätzen reicher, sondern haben konkret auch eine Erinnerung an diese Erfahrung und es bleibt nachhaltig etwas „zum Anfassen“.
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